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Großeinsatz im 250-Seelen-Dorf

Posted by | Allgemein | Dienstag 1 Juni 2004 19:26

Die Firma Odenwäller brennt: Feuerwehren üben gemeinsam Szenario in Butterstadt

Bruchköbel (cd/thb). Im kleinsten Stadtteil brennt es eigentlich nur selten. Und wenn, dann sind die Blauröcke aus Bruchköbel und Erlensee gerüstet. Das zeigte die alljährliche gemeinsame Großübung der Wehren. Rauch quillt aus dem Gebäude der Garten- und Landschaftsbaufirma Odenwäller. Die Werkstatt und die darüber liegenden Wohnungen stehen in Flammen. Mehrere Personen sind noch im Haus. Die Feuerwehrkräfte müssen alles daran setzen, möglichst schnell den Brand zu löschen und die Verletzten im Inneren zu retten. Ein Schreckensszenario – zum Glück war es diesmal nur eine Übung der Bruchköbeler Wehren. Diesmal in Butterstadt, denn dort feiern die Blauröcke in diesem Jahr das 75-jährige Jubiläum. Schnelligkeit war gefragt. Die Butterstädter Floriansjünger trafen als erste am Einsatzort ein und begannen sofort mit der Menschenrettung und Brandbekämpfung im Werkstattbereich, aus dem dichter Qualm drang. Nur mit Atemschutzgeräten war der Zugang möglich, auch die Sicht war erschwert. Blutüberströmte Angestellte wurden vorsichtig aus der Werkstatt getragen und ans Rote Kreuz übergeben, das an der Antoniterstraße gegenüber dem Firmengebäude eine Versorgungsstation aufgebaut hatte. Vorbildlich kümmerten sich dort die Helfer um die Opfer, die teilweise schwere Brandwunden davon getragen hatten und kaum ansprechbar waren. Dort versuchten die Helfer zu überprüfen, ob die Verletzten noch bei Bewusstsein waren. Beruhigende Worte, stillende Verbände und Infusionen waren erste Maßnahmen vor dem Transport ins Krankenhaus. Indes wurde die Butterstädter Feuerwehr von den Langendiebachern bei den Löscharbeiten unterstützt. Die Niederissigheimer Wehr kümmerte sich ebenso wie die Bruchköbeler Wehr vornehmlich um die Rettung der weiteren Verletzten in der Werkstatt und in den darüber liegenden Wohnungen. Andere Feuerwehrmänner löschten von der Rückseite des Wohnhauses. Die Roßdorfer und Oberissigheimer Kräfte waren mit der Wasserförderung beschäftigt. Dabei galt es vor allem, lange Wegstrecken zu überbrücken und eine schnelle Wasserversorgung sicherzustellen. Insgesamt 120 Meter waren vom Löschteich an der Ortsstraße zu überwinden. Mit weiteren Verbindungen wurden die anderen Wehren versorgt. Insgesamt waren zehn Feuerwehrfahrzeuge an dem Einsatz beteiligt. Das Rote Kreuz war mit zwei Mannschaftstransportwagen am Ort des Geschehens. Die Einsatzkräfte bewiesen allesamt, dass auch bei größeren Einsätzen wie diesem im Erstfall die Koordination untereinander perfekt funktionieren würde – Stadtbrandinspektor Klaus Lauterbach war schließlich mit den Leistungen zufrieden. Der Brand war innerhalb weniger Minuten unter Kontrolle, und glücklicherweise hätten auch alle Verletzten ein tatsächliches Szenario überlebt. Am Straßenrand und im Innenhof der Firma Odenwäller hatten sich zahlreiche Butterstädter versammelt, um das Geschehen live mitzuerleben. In dem Bruchköbeler Stadtteil hat die Feuerwehr schließlich einen hohen Stellenwert: Immerhin jeder Dritte ist Mitglied bei den Floriansjüngern.

 

Pressebericht, Hanauer Anzeiger vom 03.06.2004

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