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„Fire Dragon“- Wehren üben Kampf gegen Zimmerbrände

Posted by | Allgemein | Mittwoch 16 März 2005 19:12

Im „Feuerdrachen“ werden die Brände wirklichkeitsgetreu nachgeahmt

Hanau. – Der „Fire Dragon“ (Feuerdrachen) ist ein komplexer Brandsimulationscontainer der Firma Dräger Safety. Im Auftrag des Innenministeriums tourt er durch Hessen, um die Atemschutzträger der Feuerwehren auf den Ernstfall vorzubereiten. Seit dem 7. März ist der Drache im Main-Kinzig-Kreis unterwegs. Vergangene Woche stand er am Gefahrenabwehrzentrum in Gelnhausen. Die Kreisverwaltungen organisiert die Übungen. Das ist keine leichte Aufgabe, da sich alle 150 Feuerwehren des Main-Kinzig-Kreises am Fire Dragon schulen lassen. Pro Woche durchlaufen rund 500 Feuerwehrleute die Übungsstationen im Container. Jede halbe Stunde arbeitet sich ein neuer Löschtrupp durch den Drachen. „Bisher ist keine einzige Schicht ausgefallen, so dass die Übungszeit von 11 bis 23 Uhr optimal ausgenutzt wurde“, freut sich Kreisbrandinspektor Wolfgang Köhler über die Organisation. Landrat Karl Eyerkaufer (SPD) ließ sich vor Ort von Kreisbrandinspektor Köhler und dessen Stellvertreter Karl-Heinz Rothländer die Arbeit der Blauröcke in der Anlage erläutern. Zunächst müssen die Einsatztrupps mit ihrer 22 Kilo schweren Schutzmontur eine Endlosleiter erklimmen, um sich dann über das Dach des Containers in sein Inneres vorzuarbeiten. Dort erwartet sie ein wahres Inferno. Dichte Rauchschwaden verhindern die Sicht, die Temperatur beträgt über 300 Grad und panische Hilferufe vom Band erzeugen zusätzlichen Stress. Die Feuerwehrleute kriechen auf allen Vieren mühsam zum Einsatzort. Dort bekämpfen sie drei gasbefeuerte Brandstellen, aus denen immer wieder Flammen meterhoch bis zur Decke des Containers schlagen. Gesteuert und überwacht werden die Übungen von Karsten Hoffmann, einem erfahrenen Trainer der Berufsfeuerwehr Braunschweig. Er achtet besonders darauf, ob Koordination und Kommunikation der Löschtrupps unter diesen extremen Bedingungen reibungslos funktionieren. Auf jede Übung folgt eine ausführliche Manöverkritik. Brandschutztrainer Hoffmann ist vom organisatorischen Ablauf der Übungen und von der Motivation der Feuerwehrleute begeistert. „Viele Kollegen haben extra einen Tag Urlaub genommen, um sich hier am Fire Dragon schulen zu lassen“, schwärmt er. Auch Landrat Eyerkaufer lobte die Feuerwehrleute: „Die Übung ist wahrlich kein Spaziergang, sondern fordert unseren Feuerwehrleuten ihr ganzes Können ab und bringt sie körperlich ans Limit.“ Eine möglichst realitätsnahe Ausbildung sei aber für die Vorbereitung auf den Ernstfall unabdingbar. Die Feuerwehrleute äußerten den Wunsch, eine solches Training ein bis zwei Mal im Jahr durchlaufen zu können. Die hervorragenden Trainingsmöglichkeiten des Fire Dragon nutzten sogar Feuerwehrleute aus Rom, die zur Zeit ihre Partner-Feuerwehr in Gelnhausen besuchen. Der Fire Dragon steht bis zum 19. März in Hanau.

 

Pressebericht, Frankfurter Rundschau ONLINE vom 16.03.2005

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